Die Berufsgruppen in der BU-Absicherung

Seit Jahren vermitteln wir erfolgreich Berufs­unfähig­keitsversicherungen (BU). Erst nur für die Ergo Versicherung, aber seit wir als Ver­sicherungs­makler tätig sind, haben wir natürlich auch die anderen Anbieter an Bord. Das ist natürlich für uns wie für unsere Mandanten ein Riesenvorteil. 

Veränderungen in der BU

In den vergangenen Jahren haben wir zwei wesentliche Dinge festgestellt: 

1. Sorgfalt kommt vor Schnelligkeit. Auch wenn es länger dauert und es mehrerer Gesprächstermine bedarf, so können wir eines festhalten. Wenn die gesamte Vorarbeit (Vorgespräch, sorgfältige Bedarfsermittlung,umfangreiche Aufarbeitung der Gesundheitsfragen und -historie, Antragsaufnahme) ordentlich gemacht wird, dann gibt es im Leistungsfall (der hoffentlich nie eintritt) keine bis wenig Probleme mit dem Versicherer bezüglich der Leistungszahlung.  Bisher wurde bei uns noch nie ein Leistungsfall abgelehnt.

2. Wir haben auch gemerkt, dass die BU-Bedingungswerke bei den Gesellschaften in den letzten Jahren deutlich besser geworden sind. Man kann es vielleicht in etwa mit Autos ver­gleichen: So richtig schlechte Autos gibt es auf dem Markt eigentlich nicht mehr. Und auch nach richtig schlechten BU-Bedingungen muss man mittlerweile lange suchen. Und es gibt noch eine Parallele zum Automobil: Genauso, wie es bei den Autoherstellern für die Modelle die unterschiedlichsten Ausstattungsvarianten und Antriebsarten gibt, so klassifizieren auch die Versicherer ihre Produkte nach Berufsgruppen, Leistungsumfang und Anlageform. Es gibt smarte und goldene, hybride und klassische, professionell und premium-Ausstattungen.

Aufspaltung der Berufsgruppen

Was auf den ersten Blick wie ein riesiger Vorteil für jeden Interessenten für eine BU aussieht, denn er kann sich ja gezielt das Produkt aussuchen, welches scheinbar genau auf ihn zugeschnitten scheint, entpuppt sich diese immer feinere Aufgliederung bei genauerer Betrachtung als großer Nachteil:  Die Versicherer differenzieren Ihre Produkte ja nicht zufällig so „kleinkariert“, sondern es steckt Kalkül dahinter. Indem der Versicherer immer feingliedriger seine BU-Tarife „strickt“, desto günstiger kann er sie speziellen Berufsgruppen anbieten. Gab es vor vielen, vielen Jahren nur die Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten (zwei Risikotöpfe), so gilt seit einigen Jahren eine immer größere Zersplitterung nach einzelnen Berufsgruppen. So steigt zum einen die Anzahl der Risikotöpfe und zum anderen wird die „versicherte Masse“ darin homogener. So wird immer mehr zwischen guten risikoarmen (z. B. Pharmazeuten und Informatikern) und schlechten risikoreichen Berufsgruppen (z. B. Altenpfleger und Fliesenleger) unterschieden. Wenn im „Pharmazeutentopf“ nur zwei von hundert Versicherten berufsunfähig werden, so ist natürlich der Durchschnittsbeitrag für alle geringer als im „Fliesenlegertopf“, in dem ungefähr 35 von hundert berufsunfähig werden. Steigt die Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden, steigt für diese Gruppe auch der Durchschnittsbeitrag.

Dieses Dilemma macht die BU gerade für die Berufsgruppen, die auf einen derartigen Schutz eigentlich nicht verzichten können, unattraktiv. Eine bedarfsgerechte Absicherung ist finanziell kaum darstellbar.   

Fazit

Für den ein oder anderen mag die BU aus finanziellen Gründen nicht die richtige  Absicherung sein. Mittlerweile gibt es aber auch andere Modelle der Einkommensabsicherung. Oft werden diese Formen nur als zweit- oder sogar drittbeste Lösung betrachtet oder gar wie Sauerbrot als „Notlösung“ angeboten („ehe ich dem Kunden gar nichts verkaufen kann, dann eben das…“). Das ist unseres Erachtens aber nicht gerechtfertigt. Klar haben die Alternativen ihre Schwächen. Aber die BU hat die auch. Wir werden in den nächsten Beiträgen diese anderen Möglichkeiten näher beleuchten und aufzeigen, dass alle Arten der Einkommenssicherung eine Existenzberechtigung haben und auch das ein oder andere Mal die bessere Alternative sind.